Da geniesse ich die letzten Tage in Peru, auf einer Bank sitzend, Lonely-Planet uber Bolivien studierend, Zeitung lesend (u.a. einen Artikel uber mehr als 1000 Touristen, die wegen Drogenhandel in scheusslichsten Gefangnissen in Peru leben), als plotzlich geschrien wird, ein Mann vor mir herumrannte und ich bemerkte, dass ein (kleiner) Hurrikan sich auf mich zubewegte. Geschockt, am Rande des Hurrikans, nahm ich reflexartig mein Zeugs und versuchte der Sandwolke, dem Wirbelwind, auszuweichen, was mir auch gelang. Mein Blick folgte dem Hurrikan, der sich zum Gluck entfernte.
Wahrend dem Flug uber die Nasca-Linien konnte ich bereits Hurrikane aus dem Vierplatzer-Flugzeug aus der Luft beobachten. Auch da hoffte ich auf ein gutes Ende, denn erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass es immer wieder zu Flugzeugabsturzen in Nasca kommt...
Dies sind bis jetzt meine zwei Hurrikan-Erlebnisse und ich hoffe es bleibt bei denen, denn es ist sehr unangenehm und gefahrlich...
Einmal mehr hatte ich Tranen und Gansehaut im Regenwald. Unglaublich, wie traumhaft die Natur ist: das humide Klima, das Saftgrun, die Tiergerausche. So habe ich wiederum Affen, Schildkroten, Schmetterlinge von Handsgrosse, zig-Insekten und Mosquitos erfahren und erleben durfen. Und auch uber die Pflanzen und ihre Wirkung erhielt ich noch ein grosseres Wissen: Im Regenwald ist viel verborgen, schutzen wir ihn, die Lunge der Erde!!!
Als Highlight meiner Regenwald-Reise ist ganz klar der Besuch und die Zeremonie bei einem Schaman. Ich wollte schon im Norden Perus die Erfahrung mit einem Schaman machen, doch ich hatte Anst davor. In der Lodge war ein sehr erfahrener Schaman, seit 39Jahren zelebriert er. So besuchte ich eine Schaman-Zeremonie und am folgenden Abend durfte ich die Erfahrung selber machen:
Kein Znacht, um 20Uhr Vorbereitung mit dem 55-jahrigen Schaman, wo er schwarzen Taback rauchte und ihn im Raum verpustete. Ich trank dann von der Ayahuasca-Pflanze ein Glas. Diesen Saft wurde aus zwei Metern Wurzeln und Blattern dieser Pflanze in 35Litern brodelndem Wasser innerhalb von zwolf Stunden auf 1,5 Liter konzentriertem Saft reduziert. 20Minuten nach dem Trinken schloss ich die Augen und der Schaman bat im Gebet und Zeremonie die andern Schamane und Regenwald-Gotter um ihre Unterstutzung.
Wahrend der Zeremonie fragte ich um meine Gesundheit, Arbeit, Zukunft und Liebe und erhielt auf einige Fragen Antworten, die ich nicht erlautern werde. Ich sah jeweils Bilder vor mir, war wie in Tagtraumen, doch der Schaman verfolgte und steuerte meine Gedanken mit dem Ziel, eine reine Seele zu haben und gereinigt zu sein. Normalerweise, wenn die Seele nicht 'gesund' ist, muss man sich ubergeben, doch ich hatte keine Ubelkeitszeichen, was ein Zeichen von gesunder Seele ist. Bis 00.30Uhr dauerte die Zeremonie, wo der Schaman sang, pfiff, herumspazierte, sass, dann ging ich entspannt schlafen.
Tagsdarauf konnte mir der Schaman meine Gedanken erzahlen und erlautern, was sehr spannend war.
Trotz dieser sehr esotherischen Erfahrung habe ich die Realitat nicht unter den Fussen verloren und bin der Christoph wie eh und jeh. Also keine Angst, ich habe mich nicht verandert, ich wollte einmal eine Zeremonie und die Auswirkungen mit einer Regenwald-Pflanze und dem Schamanen, der mich kontrollierte, erfahren.
Jetzt bin ich wieder im kalten Cusco auf 3100 m u.M. und bereite mich langsam auf Bolivien in zehn Tagen vor. Ich hoffe, die politische Situation lasst ein Reisen in diesem Land zu. Ich werde auf jedenfall immer die Schweizer Botschaft benachrichtigen mussen, wo ich mich aufhalte zur Sicherheit.
Zu den bunten Herbstblatter der Schweiz sende ich saftiggrune Regenwaldblatter,